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Drei Fragen an Prof. Dr. Susanne Hähnchen

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Der Ursprung der Rechtswissenschaft liegt in Bologna. Wie kam es dazu?
Im 11. Jahrhundert entdeckte man die alten Schriften des Römischen Rechts wieder und begann, mit ihrer Hilfe schwierige Rechtsfälle zu lösen. Außerdem wurde anhand der Schriften Rechtskunde unterrichtet – und das eben in Bologna. So entstand die erste europäische Universität. Dabei ist das Römische Recht bis heute relevant für das deutsche Zivilrecht.

Waren Sie selbst während des Studiums im Ausland?
Leider nicht. Ich bin in der DDR geboren, als die Mauer fiel, war ich 20. Ich ging dann direkt nach Westberlin, ein Weltenwechsel. Trotzdem träumte ich von Italien. Ich bin auch dort hingefahren, habe mir ein Studium in Bologna vorgestellt. Letzten Endes bin ich aber vor den praktischen Schwierigkeiten zurückgeschreckt.

Beneiden Sie die Studierenden heute?
Ja. Um die Möglichkeiten, die sie heute für ein Auslandssemester haben. Und ich bedauere ein wenig, wie selten sie diese nutzen. Viele haben Panik, wegen eines Auslandsaufenthaltes später „zu alt“ zu sein. Dabei ist das doch Irrsinn. Einem Arbeitgeber kommt es später nicht darauf an, ob man seine Staatsexamina mit 26 oder mit 29 gemacht hat. Sondern darauf, was man in dieser Zeit gelernt hat. Und lernen kann man im Auslandssemester jede Menge – auch für das spätere Arbeitsleben.

Prof. Dr. Susanne Hähnchen ist Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte sowie Privatversicherungsrecht an der Universität Bielefeld.