Logo Otto Schmidt

Campus

Drei Fragen an Dr. Christoph Krönke

C.F. Müller Campus  C.F. Müller Campus

Herr Dr. Krönke, Sie sind Teil des Multiplikatorenprojektes „Für Lehre begeistern, kompetent lehren“ an der LMU München. Worum geht es in diesem Projekt?
Im Jurastudium sind nicht nur die Vorlesungen wichtig, sondern auch die AGs, also die Arbeitsgemeinschaften, in denen die Studierenden Falllösungen durchsprechen. Dort sitzen nicht 600 Menschen zusammen, sondern eher 20 bis 50. Das erleichtert die Gesprächssituation. Die Ausbildung der Arbeitsgemeinschaftsleiter lief allerdings lange nach dem Naturtalent-Prinzip ab: Jemand wurde vor die Gruppe gestellt, und entweder er konnte die wichtigen Inhalte rüberbringen oder eben nicht. Unsere Idee war es, den Gruppenleitern zukünftig zu Semesterbeginn eine Einführung zu geben, in der sie Anregungen bekommen, wie sie den Unterricht gestalten können.

Was ist denn aus Ihrer Sicht „gute Lehre“ im Jurastudium?
Da gibt es kein Patentrezept. Ich denke aber, es ist wichtig, den Fokus weg vom Lehren hin zum Lernen zu verschieben. Wir zeigen in den Einführungsveranstaltungen deshalb zum Beispiel gern die so genannte „Vergessenskurve“, die besagt, dass man sich nach einer Stunde nur noch an die Hälfte aller zuvor erlernten Informationen erinnern kann. Deshalb ist es wichtig, Inhalte regelmäßig zu wiederholen.

Wie gestalten Sie selbst Ihre Lehre?
Ich versuche, die Leute nicht zu überfordern. Früher wollte ich oft um jeden Preis innerhalb von zwei Stunden den Fall in allen Einzelheiten durchexerzieren. Mittlerweile versuche ich vielmehr, wesentliche Strukturen zu vermitteln und zu wiederholen – auch wenn ich dafür mal Details weglassen muss.

Dr. Christoph Krönke promovierte 2013 bei Prof. Papier mit einer Arbeit zur Verfahrensautonomie der EU-Mitgliedstaaten. Ihr gemeinsamer Grundkurs Öffentliches Recht erscheint in zwei Teilbänden.

Zu den Titeln des Autors bei C.F. Müller