Der österreichische Kristallkonzern kommt nicht zur Ruhe. Ein lang erwartetes Schiedsgerichtsurteil könnte die neue Konzernstruktur zu Fall bringen – samt des frisch installierten CEO. Es geht um alles. Denn das Urteil des von der Kristalldynastie eingesetzten Schiedsgerichtes schafft im epischen Familienstreit nun neue Fakten. Nach Informationen des manager magazins erklärt es den Einstieg der schweizerischen Swarovski International Holding in die Daniel Swarovski KG für unzulässig, weil nach Auffassung der Richter die Mehrheit für die damalige Entscheidungsfindung nicht ausreichend war. Damit steht nun die gesamte Konzernstruktur infrage.
Den alten Glanz hat der Glitzerkonzern längst verloren. Swarovski befindet sich seit Jahren im Niedergang, berichtet das manager magazin. Der Umsatz soll zuletzt zweistellig eingebrochen sein. Statt üppiger Dividenden für die mittlerweile aus rund 200 Mitgliedern bestehende Sippe sollen zuletzt dreistellige Millionenverluste zu Buche gestanden haben. Im vergangenen Jahr hatte die Mehrheit der Familie einen tiefgreifenden Umbau des Kristallimperiums angestoßen, samt neuer Struktur, neuer Aufsicht und einem neuen Chef. Der Einstieg der Schweizer Holding hatte die Basis für den Radikalumbau geliefert – und für Ärger im Clan gesorgt.
Ein Familienzweig mit rund 20 Prozent der Stimmen hatte sich gegen den Einstieg und die damit verbundene Verwässerung der eigenen Stimmrechte gewehrt, war allerdings nicht gehört worden. Woraufhin er – wie in der Familienverfassung vorgesehen – Einspruch bei einem eigens dafür eingerichteten Schiedsgericht einlegte. Angeführt wird der Familienzweig von Christoph Swarovski, der früher selbst im Management des Familienkonzerns saß.
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