Online-Befragung: Die obligatorische Schlichtung und Mediation im Zivilprozess in Deutschland und Frankreich

PD Dr. Martin Zwickel, Maître en droit  PD Dr. Martin Zwickel, Maître en droit
Akademischer Oberrat, Erlangen

Unter dem Titel „Obligatorische Schlichtung/Mediation im Zivilprozess in Deutschland und Frankreich“ führen die Universitäten Erlangen-Nürnberg (D) und Saint-Etienne (F) ein gemeinsames Forschungsvorhaben durch. Auf deutscher Seite sind an dem Projekt PD Dr. Martin Zwickel (Projektverantwortlicher), RiBGH a.D. Prof. Dr. Reinhard Greger und Ass. jur. Josephine Odrig (alle Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) beteiligt.

Hintergrund und Ziel des Forschungsvorhabens

Den Anlass zu diesem vom französischen Justizministerium unterstützten Forschungsprojekt bildete die Einführung eines obligatorischen außergerichtlichen Schlichtungsversuchs vor Beginn eines zivilprozessualen Verfahrens in Frankreich mit Wirkung vom 1. Januar 2020. Ziel ist es, die Umsetzung der neuen französischen Regelungen zu evaluieren und diese den mit der obligatorischen Streitschlichtung gem. § 15a EGZPO in Verbindung mit den Landesschlichtungsgesetzen und der obligatorischen Güteverhandlung bzw. dem Güterichterverfahren bereits vorliegenden deutschen Erfahrungen gegenüberzustellen. Die Ergebnisse werden in einem Bericht an das französische Justizministerium, der auch in Deutschland veröffentlicht werden soll, zusammengeführt.

Online-Befragung von Schlichterinnen und Schlichtern sowie Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten

Teil der Forschungen soll auch eine Verbreiterung der Datenbasis zur (obligatorischen und freiwilligen) einvernehmlichen, außergerichtlichen Streitbeilegung in Deutschland sein.

Dazu werden Schlichter/-innen sowie Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, die in Deutschland tätig sind, derzeit per Online-Fragebogen befragt.

Zugang zum Fragebogen erhalten Sie über folgenden Link oder den QR-Code:

https://ww2.unipark.de/uc/Recht/dff5/

Deutsch-französische Tagung „Die obligatorische Schlichtung/Mediation im Zivilprozess in Deutschland und Frankreich“

Der Fachbereich Rechtswissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und das CERCRID (Universität Jean Monnet Saint-Étienne) laden am 27. und 28. Juni 2022 zu einem gemeinsamen Seminar zum Thema „Die obligatorische Schlichtung/Mediation im Zivilprozess in Deutschland und Frankreich“ ein. Im Seminar soll ein intensiver Austausch deutscher und französischer Wissenschaftler/-innen, Schlichter/-innen, Richter/-innen sowie weiterer an der Thematik der einvernehmlichen Streitbeilegung interessierter Personen zu verschiedenen, im Zwischenbericht des Forschungsvorhabens aufgeworfenen Fragen der obligatorischen Schlichtung/Mediation im Zivilprozess in Deutschland und Frankreich stattfinden. Ziel ist es, auf diesem Wege rechtsvergleichende Erkenntnisse bzw. Vorschläge zur Praxis und Ausgestaltung der obligatorischen Schlichtung in beiden Ländern zu gewinnen. Bei Interesse am Programm, an einer Teilnahme bzw. den Arbeitsergebnissen sprechen Sie uns gerne an:

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Fachbereich Rechtswissenschaft
PD Dr. Martin Zwickel, Maitre en droit
Schillerstr. 1
91054 Erlangen
martin.zwickel@fau.de
www.martin-zwickel.de

Für Ihre Mithilfe bei diesem deutsch-französischen Forschungsvorhaben und v.a. für die Teilnahme an der Umfrage danken wir Ihnen sehr herzlich!

Mehr zum Autor: PD Dr. Martin Zwickel ist Akademischer Oberrat an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und Mitherausgeber des Werkes Haftung im Straßenverkehr von Greger/Zwickel.

Ein Kommentar

  1. Avatar Franz Dr. Müzel
    Veröffentlicht 25. Mai 2022 um 11:41 | Permalink

    Sehr geehrter Herr Dr. Zwickel,
    ich bin seit etwa 1995 als Mediator und Wirtschaftsmediator tätig. Ich habe viele Mediationen mit 95% Erfolg durchgeführt.
    Dennoch führt die Mediation nach wie vor ein Schatten-Dasein.
    Ich würde nach den derzeitigen Regeln in Deutschland auch bei einem Rechtsanwalt mein Glück versuchen, denn Mediation führt leider nach wie vor ein Schattendasein.
    Ich kann nur sagen, schauen Sie sich in anderen Ländern wie China um. Dort werden Mediationen selbst bei Streit zwischen Konzernen vorgeschaltet.
    Nur durch Eigeninitiative kann man Mediationen durchführen!!!
    Dennoch freue ich mich über Ihre Initiativen.

    Mit freundlichen Grüßen Franz Müzel aus Chemnitz

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