Das Deutsche Forum für Mediation (DFfM) hat im Rahmen seiner Jahrestagung dazu eingeladen miteinander zu überlegen, wie in Zukunft die Mediationsszene weniger zerstritten wahrgenommen werden kann und mit einer Stimme gegenüber Politik, Verwaltung, Gesellschaft und respektive Verbraucher:innen auftreten kann. Vertreter:innen der Deutschen Gesellschaft für Mediation (DGM), des Deutschen Forums (DFfM), der Centrale für Mediation (CfM), des Bundesverbands Mediation in Wirtschafts- und Arbeitswelt (BMWA) und der Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation (BAFM) sowie nicht verbandsorganisierte Mediator:innen diskutierten in übersichtlicher Runde, aber intensiv und konstruktiv das Thema. Mediation steht grundsätzlich für Vielfalt, Konflikte werden als Ressource gesehen. Muss die Mediationsszene eigentlich mit einer Stimme sprechen oder ist sie in ihrer Vielfalt viel wirksamer? Die Chancen von Mediation und Vielfalt ist nicht allen bewusst, insbesondere die Politik, die oft noch polarisierend denkt, hat es gerne eindeutiger und zur Mediation gehört natürlich auch de Lösungsorientierung. Im Rahmen der Diskussionen zur ZMediatAusbV ist die Vielfalt weniger anerkannt worden. Es mag also auch in Zukunft Gelegenheiten geben, wo es der Mediationsszene gut tut, mit einer Stimme zu sprechen, auch um nicht gegeneinander ausgespielt zu werden.
Es wurde diskutiert, wann mit einer Stimme zu sprechen wäre, „wer“ diese Stimme dann sein könnte – ein gemeinsames Projekt oder eine eigene Struktur, eine Art schlanker Dachverband, der aber die Eigenständigkeit, ihre USPs, den eigenen Zugang zu Politik und Gesellschaft, der Verbändelandschaft respektiert? Alle Stimmen, Richtungen, besondere Fachlichkeiten, alle Verbände sollten vertreten sein. EU-Kommissionsgleich könnte man an ein rollierendes System denken, aber auch an eine verbandsunabhängige Stimme, möglicherweise sogar Profis, die sich darin auskennen, ähnlich wie Lobbyisten nicht nur professionell gegenüber der Politik aufzutreten, sondern auch das Zeug haben, die Verbände zu einer Stimme zu bringen, ohne dass die Vielfalt verloren geht. Auch wenn eine zuversichtliche sehr kollegiale Stimmung das Treffen prägte, scheint der Weg noch weit, fehlten doch Vertreter:innen des BM und der Stiftung für Mediation (DSM), der Round Table u.s.w. Es wäre gut, wenn der Kreis erweitert werden könnte, die Vergangenheit ein bisschen ruhend gestellt und am gemeinsamen Vertrauen gebaut werden könnte.
Wichtig ist vor allem, dass sich die Mediator:innen treu bleiben und damit überzeugen: Zeit, Empathie, gute strukturierte Formate, Ressourcenorientierung, Bereitschaft zum Perspektivenwechsel und schließlich eine nachhaltige Lösung, die zudem die Beziehung gestärkt hat.
Ein großer Dank an das Deutsche Forum für die Initiative und eine herzliche Einladung an alle Verbände und Mediationsvereinigungen, sich dem Projekt anzuschließen und Ideen beizutragen.
Quelle: Swetlana von Bismarck, Geschäftsführerin der BAFM
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