Über 36.000 positive Schlichtungsergebnisse konnte die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (söp) 2023 erzielen – gegenüber 2022 eine Steigerung von 88 Prozent. Die Einigungsquote betrug 89 Prozent. Die Quote der neu eingegangenen Schlichtungsfälle stieg 2023 erneut um weitere rund 31 Prozent an – mit knapp 40.000 neu eingegangenen Schlichtungsanträgen erreichte der Falleingang fast den bisherigen Höchststand des Corona-Jahres 2020. Wie schon in den Vorjahren blieb dabei das Schlichtungssegment Flug mit einem Anteil von rund 84 Prozent an den insgesamt neu eingegangenen Fällen dominant.
Erstaunlich: Rund 80 Prozent aller Reisenden ist nicht bekannt, dass es eine Verbraucherschlichtungsstelle gibt, die bei Konflikten mit Reise- bzw. Verkehrsunternehmen weiterhelfen kann. Ob es am bisherigen Namen liegt? Jedenfalls hat die Schlichtungsstelle sich für einen neuen Namen entschieden, der die Zuständigkeit für Streitigkeiten mit allen Verkehrsträgern und Reiseunternehmen besser zum Ausdruck bringen soll. Im Laufe des Jahres 2024 wird aus der „Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr“ die „Schlichtungsstelle Reise & Verkehr“.
Auch wenn die Herausforderungen der Corona-Jahre überwunden sind, bestehen in der Verkehrs- und Reisebranche strukturelle Probleme fort, die für Reisende und Fahrgäste z.T. unmittelbar spürbar sind: von Infrastrukturmängeln und resultierenden Baustellen über Personalengpässe und Streiks. Somit werden die Unternehmen auch 2024 vielfältige Beschwerden managen müssen, die sich nicht in allen Fällen direkt bilateral lösen lassen.
Quelle: Jahresbericht 2023 der söp
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