Die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (APF), eine neutrale und kostenlose Anlaufstelle für Reisende in Österreich, blickt auf eine erste Dekade ihres Bestehens zurück. Als Dienst des Mobilitätsministeriums setzt sie sich unentgeltlich und provisionsfrei für die Rechte von Fahr- und Fluggästen ein und trägt zur Entlastung der Gerichte bei, indem sie außergerichtliche Streitbeilegungen ermöglicht. Die Bilanz zeigt eine stetig wachsende Nachfrage nach den Dienstleistungen der APF, insbesondere in den Verkehrsträgern Flug und Bahn.
Seit der Aufnahme ihrer Arbeit im Mai 2015 haben Flugreisende das Angebot der kostenlosen Schlichtung in mehr als 27.000 Fällen in Anspruch genommen. Bereits im ersten Jahr verzeichnete die Schlichtungsstelle etwa 900 Verfahren, eine Zahl, die seither kontinuierlich angestiegen ist. Das Jahr 2024 markierte mit rund 4.300 eröffneten Verfahren einen Höhepunkt in der Geschichte der APF im Flugbereich. Dies ist maßgeblich auf einen massiven IT-Ausfall bei mehreren Fluglinien zurückzuführen, der nicht nur die Geduld der Reisenden, sondern auch die Ressourcen der Kundenservice-Stellen der Fluglinien erheblich auf die Probe stellte. Solche Großereignisse führen typischerweise zu einem sprunghaften Anstieg der Beschwerdefälle.
Im Durchschnitt behandelt die APF seit ihrer Gründung jährlich rund 4.100 Schlichtungsanträge und führt etwa 2.700 Verfahren mit den betreffenden Fluggesellschaften durch. Auch im Bahnverkehr zeigt die hohe Anzahl an Verfahren die wachsenden Leistungen und die zunehmende Bedeutung der APF. In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt mehr als 8.500 Schlichtungsverfahren eingebracht, aus denen über 6.300 tatsächlich bearbeitete Schlichtungsverfahren resultierten. Dies belegt die Relevanz der APF als Anlaufstelle für Bahnkunden.
www.aviation.direct v. 19.6.2025
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