Nur die Hälfte der Deutschen versteht Hinweisschilder oder Durchsagen im öffentlichen Verkehr. Darauf hat die Aktion Mensch auf Facebook hingewiesen und trifft damit auch einen Nerv bei vielen blinden und sehbehinderten Menschen, die bei der Nutzung von Bussen und Bahnen beispielsweise auf gut verständliche und verlässliche Durchsagen angewiesen sind. Die mit fehlenden oder qualitativ schlechten Durchsagen verbundenen Benachteiligungen haben Ottmar Miles-Paul vom NETZWERK ARTIKEL 3 veranlasst, diesbezüglich die Schlichtungsstelle nach dem Bundesbehindertengleichstellungsgesetz für eine entsprechende Schlichtung mit dem Bundesverkehrsministerium einzuschalten.
Die Einschätzung des Ministeriums, wonach die Einhaltung des Zwei-Sinne-Prinzips inzwischen in den meisten Verkehrsunternehmen übliche Praxis sei, sieht und hört Ottmar Miles-Paul beispielsweise in seiner Praxis noch längst nicht als gegeben. Den bloßen Verweis auf die Zuständigkeit der Länder bzw. auf Regelungen in den Nahverkehrsplänen lässt Ottmar Miles-Paul gerade im Hinblick auf die 1,5 Milliarden Euro, die zukünftig zur Finanzierung des 49-Euro-Tickets vom Bund an die Länder gezahlt werden sollen, nicht gelten. Der Bund soll seiner Meinung nach seinen Einfluss geltend machen, dass die Barrierefreiheit auch im Bereich der Informationen und Durchsagen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr möglichst einheitlich sichergestellt wird.
Quelle www.kobinet-nachrichten.org 5.2.2023
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