Um beinahe schon unglaubliche 61,8 Prozent stiegen die bei der BaFin gemeldeten Verbraucherbeschwerden an. Waren es 2022 noch 23.600 Anzeigen, so bezeichnen die 28.233 Beschwerden des Vorjahres einen neuen vorläufigen Rekordwert. Auch beim Verbrauchertelefon der in Bonn und Frankfurt ansässigen Behörde suchten im gleichen Zeitraum mehr als 28.000 Anruferinnen und Anrufer Hilfe, was einem Zuwachs um mehr als 26 Prozent, gemessen an 2022 mit 22.395 Anrufen, entspricht.
Laut BaFin-Statistik stieg die Zahl der Beschwerden besonders stark im Bankensektor: von 14.760 im Jahr 2022 auf 27.536 im zurückliegenden Jahr. Das bedeutet eine Steigerung von fast 87 Prozent. Und worüber beklagten sich die Verbraucher? Störungen im Kundenservice, Probleme bei Kontokündigungen, verspätet ausgestellte Jahressteuerbescheinigungen sowie unzulässige Gebühren bei Bausparverträgen lösten die meisten Beschwerden über Banken und Sparkassen aus, wie die BaFin berichtet. Ein wesentlicher Teil der Beschwerden über Störungen im Privatkundenservice bei den Banken ging den Experten zufolge auf die Postbank zurück.
Im Versicherungssektor ärgerten sich Kunden demnach immer wieder über langsame Schadenbearbeitung und eine schleppende Auszahlung von Versicherungsleistungen. Diesbezüglich gingen bei der BaFin 2023 insgesamt knapp 7.700 Beschwerden zur Versicherungswirtschaft ein, gut 20 Prozent mehr als im Vorjahr mit 6.370.
Häufig in der Kritik stand laut BaFin zudem der Kundenservice von Wertpapierdienstleistern: Verbraucher klagten über lange Reaktionszeiten, unzureichende Antwortschreiben oder Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Depotüberträgen. Für diesen Bereich des Finanzmarktes stieg die Zahl der BaFin-Beschwerden um fast 18 Prozent von 2.404 im Jahr 2022 auf 2.835 im Jahr 2023. Über Kapitalverwaltungsgesellschaften beschwerten sich Anlegerinnen und Anleger in 182 Fällen, 2022 hatte es hier nur 96 Beschwerden gegeben.
Quelle: www.goslar-institut.de
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