Wie die Internationale Handelskammer (ICC) Mitte Juni 2024 bekanntgab, registrierte sie im Jahr 2023 890 Schiedsverfahren. Damit zeichnet sich ein deutlicher Anstieg an Fällen im Vergleich zum Vorjahr ab (710). Zum Jahresende 2023 belief sich die Gesamtzahl der anhängigen Fälle, die von den Büros des Sekretariats des ICC-Schiedsgerichtshofs in Paris, Hongkong, New York, Sao Paulo, Singapur und Abu Dhabi administriert werden, auf 1.766.
Im Jahr 2023 wurden zudem 189 neue Fälle im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens bearbeitet, was einen neuen Rekord darstellt. Seit der Einführung des Verfahrens im Jahr 2017 hat der ICC-Schiedsgerichtshof insgesamt 713 Fälle im Rahmen des „Expedited Procedure Provisions“ (EPP) bearbeitet.
Neben dem Schiedsverfahren bietet die ICC eine Reihe von alternativen Streitbeilegungsmechanismen an, die vom ICC International Center for ADR verwaltet werden. Letztes Jahr verzeichnete das Center 75 Anträge. Davon wurden 37 unter den ICC Rules of Mediation, 30 nach den Gutachterverfahren, drei nach den Dispute Board Rules und fünf nach den Documentary Credits (DOCDEX) Rules registriert.
In 2023 kamen die Parteien aus insgesamt 141 Ländern mit dem Schwerpunkt Europa (40 %), gefolgt von Asien und dem pazifischen Raum (25 %), Lateinamerika (14 %), Nordamerika (13 %) und Afrika (8 %). Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr war bei der Zahl der Parteien aus Mittel- und Osteuropa (277 Parteien gegenüber 188), Nordamerika (308 gegenüber 207) und dem Nahen Osten (288 gegenüber 198) zu verzeichnen. Die fünf wichtigsten Sitzländer für Schiedsverfahren waren Frankreich, Großbritannien, die Schweiz, die Vereinigten Staaten und Brasilien.
Quelle: www.iccgermany.de v.15.6.2024
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